Ebenen des Lernens/Organisationslernens im Vergleich

Theorien zum Organisationslernen (tabellarische Übersicht); Organisationslernen: Definition;

Argyris/Schön Bateson (Individuum) Probst/Büchel Geißler I 
(Organisation)
Geißler II
(Individuum/ Organisation)
Arnold
(Individuum)
Hedberg/ Senge Willke/
Pawlowski
Beispiele
Sattelberger Witthaus
  0. 
S-R-Schema
    0. Arbeitsprozesse          
single-loop- 
learning
I. 
Problem- 
lösendes 
Lernen
1. 
= Anpassungs- 
lernen
organisatio- 
nelles 
Anpassungs- 
lernen
I.
Arbeitslern- 
prozesse. 
(TQM)
Verbesse-
rungslernen (n. Klimecki)
fachliche Qualifizierung adaptive learning einfaches, mechan., operatives Lernen Organisations- 
änderung
Änderungs- 
schneiderei
double-loop- 
learning
II. 
Lernen in 
Bezug 
auf zwischen- 
menschliche 
Beziehungen 
(als Rahmen- 
bedingungen)
2. 
= Veränderungs- 
lernen (inkl. 
Wert- 
haltungen)
strategisches 
Erschließungs- 
lernen
II.
Lern- 
management- 
prozesse
SQ 
in Bezug auf Methoden 
kompetenz 
(Lernkomp.)
turnover-
learning
Evolutives, akkomo-
dierendes Lernen
Organisations- 
entwicklung 
Strategie- 
schmiede
deutero-
learning
III. 
Lernen zu lernen
3. 
= Prozess- 
lernen
Organisations- 
kulturelles 
Identitätslernen
III.
Persönlichkeits- 
entwicklungs- 
prozesse
SQ in Bezug 
auf Persönlich- 
keits- 
entwicklung/ Selbst- 
kompetenz
turnaround- 
learning 
LERNEN: rückbezüglich, generativ,  integrativ. Organisations- 
transformation
Kultur-
werkstatt
  IV. 
Lernen in der existentiellen, 
spirituellen Dimension
               

Dreifaches Arbeiten und Lernen des Subjekts als Organisationsmitglied, in drei Graden der Rationalitätsentfaltung (n. Geißler):

  1. Erreichung der vom Unternehmen vorgegebenen Arbeits- und Lernziele
  2. Selbst die richtigen Arbeits- und Lernziele setzen
  3. Die dem Arbeiten und Lernen zugrunde liegende Vorannahmen (basic assumptions) kritisch reflektieren.

Wichtig: Individuum muss sich durch organisationskulturelles Identitätslernen gegen die Tendenz wehren, Organisationskultur unternehmensstrategisch zu instrumentalisieren.

Individuelles Lernen und Organisationslernen (Definition)

Sehr diffuser Begriff (n. Fatzer). Begründer: Popper

Voraussetzung: 
Jede Lernebene hat die jeweils darunter liegende zum Objekt. Beispielsweise haben die Arbeitslernprozesse die Arbeitsprozesse zum Gegenstand, diese wiederum sind Gegenstand der Lernmanagementprozesse, die wiederum durch Persönlichkeitsentwicklungsprozesse gesteuert werden. Es besteht also ein hierarchischer Verweisungszusammenhang. (n. Geißler). Jeder "einsame Lerner" ist gezwungen, im Moment der Kontaktaufnahme mit anderen seine individuellen Lernaktivitäten abzustimmen (doppelte Kontingenz).
Organisationslernen (n. Geißler, H.) bedeutet demgemäß die jeweilige kommunikative Abstimmung der Lernprozesse der Ebenen 0-III.

vgl.: Definition n. Pawlowski; Definition nach Witthaus; kommunikatives Handeln

Bildungstheorie des Organisierens/Qualitätsebenen des Organisationslernens

    1. offizielle Regelungen der Organisationsstruktur
    2. informelle, feststehende Regeln der Organisationskultur (ungeschriebene Gesetze)
    3. offene Aushandelungen (doppelte Kontingenz) - neue Regelungen; Sedimentierung.
    1. offizielle Abstimmungsregelungen durch Organisationsstrukturen (Spezialabteilungen, Fachseminare etc.)
    2. informell festgeschriebene Regeln  (ungeschriebene Gesetze)
    1. offene Aushandelungen, besonders wichtig für Organisationen in dynamischen Umwelten.

Real: alle Ebenen sind miteinander verwoben, hier nur analytisch getrennt. Die höchste Vernunftentwicklung: organisationskulturelles Identitätsentwicklung, durch Managementlernen, Organisationslernen und Managementbildung.

Probst/Büchel

1. Anpassungs- und 2. Veränderungslernen  beziehen sich auf unterschiedliche Grade der Vernunftentfaltung.

Willke

Wissen Lernen Mehr Wissen
Wissen       <--  reflektiertes Lernen  Neues Wissen
Wissen       <-- reflexives Lernen              <-- Wissensmanagement

Das reflexive Lernen kann nur außerhalb einer akuten Krisenbewältigung stattfinden.
 
 



 

Quellen:

© Claus-Henning Ammann 2002, www.multimedia-pflege.de