Entwicklung (n. Piaget)

Anpassung (Adaptation) Entwicklungsfaktoren Intelligenz Sozialisation
Entwicklungsabschnitte Entwicklungsstadien Lernen (Konzepte) Weltbild 

Entwicklung von Strukturen

Entstehung: Aus logischen Strukturen werden Handlungen/Operationen aufgebaut. Operationen sind nach innen verlegtes Handeln. Denken und Erkennen sind gleichursprünglich.  Logisches Denken/Erkennen entsteht im Handeln, in Transformationen. Wichtig: Beziehung Mensch-Welt. Beispiel: Kieselsteine in verschiedenen Richtungen zählen: immer kommt man zur gleichen Zahl: Entdecken des Kommutativgesetzes (Vertauschbarkeit) in der Mathematik!

Definition 'Struktur':  Allg. Form, das Aufeinanderbezogensein der Elemente in einer Ganzheit. Umfasst Transformation und Selbstregelung. Unterliegt Gesetzmäßigkeiten. Strukturen begründen Wahrnehmung, Interpretation und Sinngebung.

Alles Leben unterliegt der Organisation und der Anpassung.

Anpassung (Adaptation)

Ein reines Reiz-Reaktions-Schema ist als Verhaltensformel nicht hinreichend. Der Organismus muss für den Reiz zuvor die entsprechende Reaktionskompetenz besitzen. Das reagierende Objekt muss eine Struktur besitzen, der dieser Stimulus assimiliert ist. Die Weiterentwicklung der Struktur zur Assimilation nennt Piaget Akkomodation.

Überwiegt die Assimilation  --> Objekte werden nur in Träumen/in der Phantasie aufgenommen
Überwiegt die Akkomodation --> Nur Nachahmung, d.h. neue Strukturen ohne neue Elemente

Assimilation: Chlorophyll als Einverleibung von Strahlungsenergie in den Stoffwechsel  / Dissimilation (Biolog.)

Entwicklungsstadien:  Voraussetzungen

Die Strukturen des Subjekts werden in einem schrittweisen Prozess aufgebaut:

Erlernen der Dezentrierung

Vgl. Habermas

Kognitive Entwicklungsstadien (n. Piaget):

  1. Sensomotorisch:                                    0    -    2       J.
  2. präoperativ:                                          2    -    7       J.
  3. Stadium der konkreten Operationen:          7    -   11       J.
  4. Stadium der formalen Operationen       ab 11     J.

Merkmale der Stadien im Einzelnen:

Beispiel: Substanzerhaltung
Gewichts- und Volumeneinschätzung, wenn ein Stück Zucker in Wasser aufgelöst wird:

1./2.     Atomismus. Zuckerwürfel ist weg, Geschmack ist weg.
3.         unsichtbare Körner, kein Gewicht/kein Volumen
            dann Gewicht erhalten!
4.         Volumen gleich!

Erfahrungen durch Handeln in den entsprechenden Entwicklungsstufen.

Lernen (strukturgenetischer Ansatz)

Wissensprozesse; Adaptation; Organisationslernen; Lernen (system-funktional, n. Parsons)
Erkenntnis ist Lernen durch Erfahrung. "Lernen ist also nichts anderes als ein Abschnitt in der kognitiven Entwicklung, der durch Erfahrung gebahnt oder vorangetrieben wird" (Piaget 1983, S. 48).  Es kommen Beiträge von außen, die die Veränderung der Strukturen ermöglichen.
Logik ist zum Organisieren von Handlungen und zur Wahrnehmung erforderlich (vgl. Scheinwerfertheorie von Parsons).
Aus dem "Mittelpunkt des Universums", in der Innenwelt gleich Außenwelt ist,  erfährt der Säugling andere Körper. Durch Handeln lernt er, die anderen Objekte wahrzunehmen (n. Piaget).

Belege:

Intelligenz

Wissen

Entwicklungsfaktoren

beschleunigen den Ablauf der Stadien. Bezug zur Biologie (Phänotyp / Genotyp / Umwelteinflüsse / Selbstregulation)::

Verbindung zur Soziologie:
Sozialer Zwang führt zu Soziozentrismus, der dem Egozentrismus verwandt ist. Erst der Kognitionsprozess der Dezentrierung erlaubt es, subjektive Täuschungen zu überwinden. Die sozialen/interpersonalen Konsequenzen hat Habermas bearbeitet.

Lernen (system-funktional, n. Parsons)

siehe unten: Lernen (Grundmodelle)

Mechanismus der Persönlichkeit (neben Abwehr z.B.). Prozess der Aneignung neuer Elemente der Handlungsorientierung durch einen Aktor:

Lebenslanger Prozess (in der Kindheit besonders stürmisch). Adaptation an veränderte Situationen oder Entfaltung eines vorhandenen dynamischen Musters.

Spielkategorien

Argumente gegen Kritiker

Sozialisation:

Lernen/Grundmodelle

Vgl. Positives Lernen/Lernebenen;

Entwicklungsabschnitte (n. Fröhlich/Drever 1983):


Quellen:

© Claus-Henning Ammann 2002, www.multimedia-pflege.de