Multimedia als Herausforderung für die Bildung

Auszüge/Ausführliche Fassung; Hypertext als Netz; Bildungsprobleme mit Hypertexten


Daten-Autobahn

Informationsflut und Hypertext

Informationsgesellschaft: Nachfolgerin der Industriegesellschaft: Deren Komplexität ist nur mit dem Computer zu verarbeiten. Beispiel PKW-Konstruktionsunterlagen:

Lösung: Multimedia. Medial unterschiedliche Dokumente werden als Verweis in einem Hypertext abgelegt, der Zusammenhang ist die Gesamtidee des PKW.

Probleme wie z.B. Umweltzerstörung, Zerstörung der inneren Sicherheit und der globalen Orientierung zeigen sich als komplex, sind unüberschaubar und widersprüchlich. Multimedia kann hier ebenso zur Bewältigung der Komplexität und damit zur Problemlösung beitragen

Hypertext als Text

Bildungsprobleme von Hypertexten

Sich in den Hypertexten der weltweiten Netze bzw. CD-ROMs bewegen zu können, ist die große Bildungsaufgabe der Zukunft. Von der Allgemeinbildung hängt es ab, ob man sich durch die mit Hypertexten strukturierten Dokumente bewegen kann. Demokratische Strukturen benötigen Allgemeinbildung und Öffentlichkeit gegenüber der Herrschaft über die Information und der Macht über die Wege im Hypertext.

Derjenige, der in einem Medium nicht kompetent ist, ist gesellschaftlich von ihren jeweiligen Funktionen ausgeschlossen:

  1. Medien sind Ausdrucksmittel für unsere innere und unsere äußere Welt.
  2. Medien speichern den Gehalt der Mitteilung einer Kommunikation. Medien tun dies unterschiedlich: In einem Buch ist beispielsweise eine Information besser aufgehoben als in einem Zeitungsartikel, und dort wiederum besser als in einem Telefonat. Dauerhaftigkeit, Geschwindigkeit des Zugriffs und soziale Zugänglichkeit sind die drei wichtigsten Kriterien für die Dokumentation.
  3. Die Mitteilungen in den Medien drücken den eigentlichen kommunikativen Aspekt aus. "Über Mitteilungen prozessualisieren wir Gesprächsinhalte im sozialen Raum" (Meder 1995, S.20).

Die bildungspolitische Aufgabe kann nur sein, die Heranwachsenden mit den Zwillingsmedien Daten-Highway und Hypertexten zu beschäftigen. Nur so kann mit einem gewissen Sozialisationseffekt gerechnet werden, der dem Eingeübten die Möglichkeit zur Reflexion ermöglicht, die für Textverstehen im allgemeinen und hier im besonderen notwendig ist.

Bildungschancen im Hypertext-Projekt

Hypertext: multimediales Verweisungsnetz für Wissensfragmente wie

Knoten (Stellvertreter für Dokumentenstücke) klassifiziert nach:

Links typisiert nach Dimensionen:

Mediale Übergänge:

Strukturen ermöglichen Simulation, um sich zu testen, ob man die Struktur eines Sachverhaltes durchschaut hat. Computersimulation: Beschleuniger unseres exakten Wissens.

Anwendung/eigener Aufbau von Hypertexten --> Bildung:

Der gebildete Mensch des 21. Jahrhunderts wird weniger an den vordergründigen Inhalten unseres Wissens kleben, als nach den Strukturen ihrer Darstellung fragen. Durch Variation kann die bestmögliche Darstellungsform gefunden werden.

 

Hypertext und Multimedia: mediale Repräsentation des Wissens

Heutige Computertechnologie erlaubt es, Multimedia aus visuellen und akustischen Medien zusammenzusetzen. Aus der Sicht des Hypertextes sind dies Typisierungen von Knoten. Die Links erlauben nun mediale Übergänge, die unter dem Gesichtspunkt der Dramaturgie genutzt bzw. gestaltet werden können. Multimedia verknüpft nicht nur die Informationen, sondern ist selbst ein Medium, ein Meta-Medium, in dem verschiedene Sprachen zusammenfließen. Die neuen Regeln für ihre Gestaltung müssen medienübergreifend gefunden werden. Die Bildungschance liegt in der Kenntnis der Grammatik der einzelnen Medien sowie der Grammatik von Multimedia.

Quelle:

  • Meder, N.: Multimedia als Herausforderung für die Bildung oder Lesen und Schreiben in der Informationsgesellschaft, in: av-Information Interaktives Fernsehen, Hg.: Institut für Medienpädagogik und Kommunikation/Landesfilmdienst Hessen e.V. 1/1995, S. 17-23