Gesellschaft und Leistung

Thesen zur schulischen Leistungsbeurteilung; Funktion von Schule; Funktionen der Notengebung

Leistungsprinzip

Nach dem Leistungsprinzip hängt die Position in der Gesellschaft von der individuellen Leistung ab. Als Ordnungsprinzip der Gesellschaft basiert es auf folgenden Grundsätzen (n. Jürgens 1997, S. 10):

Übertragbarkeit auf Schule und Ausbildung?

1.: Es fehlen allgemeinverbindliche Maßstäbe für Leistung.
(Diese Tatsache allein führt schon zu Objektivitätseinbußen.)

2.: Es  gilt gesellschaftlich nicht ausschließlich das Leistungsprinzip. Es herrscht Chancen-Ungleichheit.
(Für die Besetzung von Stellen ist beispielsweise auch Geburt, Dauer der Zugehörigkeit, Ideologie, Bekanntheit und Beliebtheit sowie Sozialprestige von Bedeutung (Sacher 96, S. 4)). Diesbezüglich ist also Chancengleichheit nicht gegeben.)

3. Das gesellschaftliche Leistungsprinzip auf Konkurrenz ausgerichtet.
(Schule und Ausbildung sind nicht primär auf Konkurrenz ausgerichtet. Hier gelten Bildungsziele, insbesondere Demokratiefähigkeit und Mitmenschlichkeit)

Diese Thesen besagen, dass die Gesellschaft lediglich als leistungsorientiert bezeichnet werden kann, und dass diese Orientierung nicht bruchlos auf Schule übertragen werden kann (Jürgens 1999, in PÄD 1/99, S. 47 ff.).
 
 

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